Bhutan Reise zwei Wochen

Die Reise beginnt in Gauwahati im indischen Bundesstaat Assam. Hier können Sie mehrmals täglich von z. B. Delhi ankommen. In etwa 4 bis 5 Stunden (je nach Verkehrsaufkommen) werden Sie zum bhutanischen Grenzort Samdrup Jongkhar gebracht. In den ersten Stunden sind Sie noch wirklich in Indien. Radfahrer, Fußgänger, Autos und Motorräder wimmeln durcheinander. Frauen in bunt gefärbten Saris gehen am Straßenrand entlang, Männer mit großen Turbanen sitzen auf ihren Ochsenkarren, und Kühe grasen am Straßenrand. An der Grenze treffen Sie den Guide und den Fahrer, die Sie auf dieser Reise begleiten werden.

Nach den Grenzformalitäten betreten Sie jedoch eine andere Welt: die Ruhe Bhutans. Beim Spaziergang durch Samdrup Jongkhar fühlt man sich noch ein wenig in Indien, denn hier wimmelt es von indischen Händlern und Geschäften mit typisch indischen Produkten. Beim Bummeln durch die Stadt fallen sofort einige typische bhutanische Merkmale ins Auge; die charakteristische Bauweise der Häuser, die traditionelle Kleidung der Bevölkerung (der Gho für Männer und die Kira für Frauen) sowie die vielen roten Chilis, die in Trauben zum Trocknen an den Fensterrahmen hängen. Chili ist eine weit verbreitete Zutat in der sehr scharfen bhutanischen Küche, das Nationalgericht ist beispielsweise 'Chili mit Käse'. Glücklicherweise wird für Westler oft milder gekocht.

Ein langer und zugleich reizvoller Reisetag von etwa 7 bis 8 Stunden, der Sie von Samdrup Jongkhar über die gewundenen Straßen nach Trashigang führt. Langsam steigen Sie immer höher. Die Straße schlängelt sich über Stunden entlang hundert Meter tiefer Schluchten, die manchmal aufgrund der Wolkendecke völlig unsichtbar sind. Links und rechts sehen Sie kleine Dörfer in den Bergen, die oft nur zu Fuß erreichbar sind. Es ist manchmal unverständlich, wie die Häuser jemals an diesen steilen Berghängen gebaut wurden!

Unterwegs passieren Sie das Städtchen Khaling, das in einem schönen kleinen Tal liegt. Wenn die Zeit es erlaubt, können Sie hier die Schule für Blinde besuchen, die einzige im Land. Wenn Sie sich für das Weben interessieren, könnte es interessant sein, einen Blick in das Khaling Textile Weaving Centre zu werfen, wo Frauen aus ganz Ostbhutan lernen, mit Seide zu weben. Über den 2200 Meter hohen Yongphu La Pass gelangen Sie schließlich nach Trashigang.

Trashigang ist konzentriert an einem steilen Berghang gebaut. Die Straßen sind durch enge Treppen miteinander verbunden. Trashigang ist eine gemütliche Stadt mit einem zentralen Platz, der einige kleine Geschäfte und Teehäuser beherbergt. Hier stehen auch einige Obst- und Gemüsehändler rund um die Kiosk. Das Restaurant beim Bäcker in der Ecke ist eine Empfehlung.

Das Hotel liegt etwas außerhalb des Zentrums und ist luxuriös sowie stilvoll. Das Essen stammt aus dem eigenen Land und ist biologisch angebaut: Das Hotel backt sein eigenes Vollkornbrot.

Trashigang hat natürlich eine Dzong, aber nicht so groß und imposant wie die, die Sie später sehen werden. Eine Dzong ist ein typisches bhutanisches Bauwerk, das Sie während Ihrer Reise durch Bhutan an vielen Orten bewundern können. Es handelt sich um eine befestigte Siedlung, die sowohl die weltliche als auch die spirituelle Macht der Provinz beherbergt. Eine Art Kloster und Provinzhaus in einem also. Die bhutanischen Männer müssen beim Betreten der Dzong ihren traditionellen Schal tragen, aus dem ihre Rangordnung (zum Beispiel Bürger oder Beamter) ersichtlich ist. Außerdem dürfen sie die Dzong nur in ihrer vorgeschriebenen bhutanischen Kleidung und mit Lederschuhen betreten. Obwohl die meisten Dzongs heutzutage für Touristen zugänglich sind, dürfen Sie nicht in alle Bereiche gelangen, es gibt immer Räume, in denen gearbeitet wird, oder heilige Räume, die abgeschlossen sind. Glücklicherweise bleibt von den Innenhöfen genug übrig, um bewundert zu werden. Touristen müssen sich nicht an Kleiderordnungen halten, allerdings sollten Sie sich natürlich angemessen kleiden.

Sie können sich entscheiden, heute in Trashigang zu bleiben und das Dorf und seine Umgebung zu erkunden oder einen Ausflug nach Trashi Yangtse zu unternehmen (2,5 Stunden Hin- und Rückfahrt). Der Weg dorthin ist wunderschön. In Tashi Yangzi können Sie eine Kora (im Uhrzeigersinn) um die imposanten Chörten gehen. Dieser Ort hat auch eine Kunstakademie, die Sie besuchen können. Die Studenten zeigen Ihnen gerne ihre Arbeiten. Auf dem Rückweg, ganz in der Nähe des fast verlassenen Handelsdörfchens Duksum (wir haben gehört, dass dies auf eine Flut zurückzuführen ist, nach der dieser Ort nahezu verlassen wurde), liegt Gom Kora. Ein kleines Kloster mit einem knallgelben Dach, das schön an dem Fluss gelegen ist, der weit unten die Klippe hinunterdonnern. In diesem Tempel können Sie wunderschöne alte Fresken sehen und lebendige Gottesdienste miterleben. Die zentrale Figur dieses Tempels ist Guru Rinpoche, der hier so lange meditiert hat, dass er einen Abdruck in dem riesigen Felsen hinter dem großen Tempel hinterlassen hat. Das perfekt geformte Steinenei von Garuda liegt hier daneben und wartet darauf, aufgehoben zu werden. Uns ist das nicht gelungen. Ihnen?

Ein längerer Reisetag führt Sie heute in das abgelegene Tal bei Lhuntse (6 - 7 Stunden). Sie reisen wieder durch eine schöne grüne Umgebung mit Rhododendren, Tannen und Zedern. Hier und da verstreut liegen kleine Dörfer mit schönen Bauernhöfen, wo das Vieh (Schafe, Kühe und Yaks) auf den weiten Wiesen grast. Bei Drametse finden Sie das lokale Goempa der Nyingmapa-Sekte. Hier findet jährlich das Drametse Ngacham statt; an einem der Tage wird ein großes Tangkha an der Klostermauer aufgehängt. Kein Wunder, dass die UNESCO dieses Festival auf die Liste des kulturellen Erbes gesetzt hat. Über den schönen 2400 m hohen Kori La Pass reisen Sie nach Mongar. Hier biegen Sie in das Tal zum Dorf Lhuntse ein.

Die kleinen 80 km von Mongar nach Lhuntse können heutzutage in etwa 3 Stunden mit dem Auto zurückgelegt werden. Die Straße folgt dem Kuri Chhu Fluss; unterwegs passieren Sie das Dorf Autsho, wo Sie eine weiße Chörte im tibetischen Stil besichtigen können. Im Dorf Tangmachu finden Sie auf der Spitze des Takela-Hügels eine mehr als 40 m hohe Statue von Guru Rinpoche in einer seiner 8 Manifestationen. Die beeindruckende Statue ist umgeben von 8 großen und 108 kleinen Stupas. Die Landschaft wird immer schöner, je näher Sie Lhuntse kommen, mit steilen Klippen entlang des gewundenen Kuri Chhu, und hier und da eine schöne Hängebrücke, die wie gewohnt mit bunten Gebetsfahnen geschmückt ist.

Lhuntse liegt auf etwa 1700 m über dem Meeresspiegel und wird von der Dzong dominiert, deren älteste Steine aus der Mitte des 17. Jahrhunderts stammen. Umgeben von steilen Schluchten auf beinahe allen Seiten, erhebt sich das Kloster über das Kuri Chu Tal. Dies ist das Zuhause der Vorfahren der königlichen Familie. In der Dzong leben derzeit etwa 100 Mönche. Der gesamte Bezirk hat nicht mehr als 15.000 Einwohner. Sie können einen Töpfer im Dorf Gangzur besuchen und/oder das historische Kilung-Kloster besichtigen.

Die Region ist in Bhutan bekannt für ihre Weber, deren charakteristisches Textil allgemein als das beste des Landes gilt. Die lokalen Kurtoep-Frauen sind besonders geschickt im Weben eines Textils namens Kishuthara. Dieses können Sie im nahe gelegenen Dorf Khoma bewundern. Die handgewebten Stoffe weisen hier besondere und komplizierte Muster auf. Die Bekleidung, die aus diesen Stoffen gefertigt wird, wird von der lokalen Bevölkerung insbesondere bei besonderen Anlässen wie Hochzeiten und Festen getragen. Praktisch jeder Haushalt verfügt hier über einen eigenen Webstuhl.

Sie reisen über dieselbe Route zurück in Richtung Mongar. Mongar wurde konzentriert an einem Berghang erbaut, im Gegensatz zu den Orten in West- und Zentralbhutan, die meist im Talboden liegen. Natürlich hat Mongar eine Dzong, die Sie besuchen können.

Wer heute keine Lust hat, unterwegs zu sein, kann sich in diesem gemütlichen Dorf sicherlich gut amüsieren.  

Sie haben jedoch auch die Möglichkeit, heute einen Spaziergang zu den umliegenden Dörfern zu machen. So kommen Sie den bhutanischen Menschen und ihrer Natur näher. Spüren Sie Bhutan hier auf Ihrer Haut! Besprechen Sie die Wanderungen mit dem Guide und schauen Sie, welche heute möglich sind. Natürlich hängt einiges vom Saison, Wetter und Ihrer eigenen Fitness ab.

 
 
Nachfolgend eine kurze Auflistung der Möglichkeiten:

• Shami Gompa- Pongchula Circuit: Wandern von etwa 4 Stunden zu einem kleinen Tempel
• Das Dorf Chali: teils mit dem Auto, teils zu Fuß zu einem Tempel, der vom dritten Karmapa Lama erbaut wurde
• Wengkhar Lhakhang: Wanderung durch die ländliche Umgebung entlang von Feldern zum Dorf Korila
• Nature Walk: Wanderung von etwa 6 km (bergab) durch die Natur

Ein weiterer Reisetag führt Sie in das zentrale Bhutan. Während Sie durch eine wunderschöne Berglandschaft fahren, überqueren Sie mehrere Pässe. Hohe Zypressen, die mit Moos bewachsen sind, sehen aus wie schaurige Wesen auf Stelzen, die Ihnen entgegenkommen. Zickzackstraßen führen entlang steiler Klippen. Kleine grüne Wiesen mit kleinen Holzhütten, die gebogen und geflochtene Dächer haben. Die Straße schlängelt sich entlang steiler Berghänge, und hin und wieder strömt ein Wasserfall sogar quer über die Straße.

Sie reisen durch den Thrumshing Nationalpark rund um den gleichnamigen Pass. Diese Gegend ist unergründlich. Hohe Zypressen, die weit über andere Vegetation hinausragen, verleihen der Fahrt eine majestätische Atmosphäre. Wasserfälle und blühende Rhododendren im Frühling umgeben die kurvenreiche Straße. Lianen und Moose winden sich um riesige hohe Bäume mit großen Blättern, Blätter so groß wie Servierplatten. Wilde Orchideen hängen wie Affen an einem Ast. Bäume mit weit blühenden roten Blumen. Trompetenpflanzen hängen am Straßenrand. Hier und da schlendern schwarz-weiß gescheckte Kühe mit riesigen Hörnern am Weg entlang. Hybride Kühe, die wie eine Kreuzung zwischen friesischem Zuchtvieh und einem indischen Zugochse aussehen. Nach dem höchsten Pass gelangen Sie in ein niedrigeres und wärmeres Gebiet, und vielleicht sehen Sie Affen in den Büschen am Straßenrand herumspringen.

Ura ist eines der schön gelegensten Dörfer in Bhutan, hier können Sie die Dzong besuchen und sich ein wenig die Beine vertreten. Ziel des Tages ist die Stadt Jakar im Bumthang-Tal.

Das Bumthang-Tal ist eigentlich eine Sammelbezeichnung für vier Täler in zentralem Bhutan: Chokhor (Jakar), Tang, Ura und Chumey. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten befinden sich in Chokhor, und wenn man von Bumthang spricht, meint man oft Chokhor.

Von Jakar aus können Sie verschiedene Klöster besuchen. Auch die Stadt selbst ist einen Spaziergang wert, um ein Restaurant zu besuchen oder etwas einzukaufen. Natürlich finden Sie auch hier eine Dzong, die von Jakar. Das Bauwerk liegt am Rand der Stadt in den Bergen mit hohen, beeindruckenden Mauern und bietet einen Blick über die weitläufige Umgebung.

Es empfiehlt sich, einen Spaziergang durch das Tal zu machen und dabei einige Klöster zu besuchen. Die Wanderung ist größtenteils flach, aber selbstverständlich können auch Nicht-Wanderer mit unserem eigenen Bus unterwegs sein. Zuerst gehen wir zum Jambay Lhakhang, einem der ältesten Tempel Bhutans (7. Jahrhundert), und danach zum Kurjey Lhakhang, einem der beeindruckendsten Klöster, das aus drei Tempeln besteht. Einer dieser Tempel wurde auf Auftrag der Königinmutter erbaut. In dem Tempel befindet sich eine heilige Höhle, in der Guru Rinpoche meditiert haben soll, nachdem er die Dämonen besiegt und Bhutan das tibetische Buddhismus gebracht hat. Die Könige sind hier in den drei Stupas auf dem Gelände begraben. Eine Wanderung von etwa zwei Stunden führt an verschiedenen Klöstern vorbei und zurück nach Jakar. Unterwegs kommen wir am Tamshing Goemba und am Konchogsum Lhakhang vorbei, wo wir natürlich auch einen Blick hineinwerfen können.

Von Jakar aus ist es eine kurze Fahrt von etwa einer bis zwei Stunden nach Trongsa. Zuerst steigen Sie zum Yotong La Pass (3425 Meter) auf, bevor die Abfahrt nach Trongsa beginnt. Die Dzong von Trongsa ist spektakulär gelegen und gehört zu den schönsten in Bhutan! Die gemütliche Hauptstraße lädt zu einem kurzen Spaziergang ein. Das Museum im Wachturm ist sehr schön. Es wurde mit Unterstützung aus Österreich prachtvoll restauriert und beherbergt bedeutende antike (Buddha-)Statuen sowie die berühmte Krähenkrone des Königs von Bhutan!

Von Trongsa reisen Sie südwärts in Richtung Zhemgang. Etwa 25 km von Trongsa befindet sich der Kuenga Rapten Palast, der einst das Winterrefugium des zweiten Königs von Bhutan war, der in den 30er und 40er Jahren regierte. Er ist der Urgroßvater des aktuellen Königs. Während Trongsa auf 2200 Metern über dem Meeresspiegel liegt, steigen Sie über Zhemgang (1900 m), wo Sie die lokale Dzong besichtigen können, nach Tingtibi auf etwa 600 m ab. Sie werden sehen, dass sich die Vegetation verändert und die Temperaturen wärmer werden. Tingtibi ist bekannt für seine zahlreichen Vogelarten. Eine Exkursion zur Vogelbeobachtung gehört daher zu den Möglichkeiten. Sie übernachten hier in Zelten.

Die Fahrt heute zum Royal Manas Nationalpark dauert etwa 5 bis 6 Stunden. Unterwegs steigen Sie auf eine Höhe von 150 m ab und können bereits die schöne Umgebung genießen. Sie sehen die Wasserfälle bei Panthang und Panbang, die zu den größten des Landes gehören. Sie reisen entlang eines schönen Flusses, mit verschiedenen Hängebrücken, die natürlich wieder mit den unvermeidlichen Gebetsfahnen geschmückt sind.

Auch heute Abend übernachten Sie in einem Zeltlager. Dies ist die beste Möglichkeit, die Umgebung und die Tierwelt auf sich wirken zu lassen. Am Abend wird ein Park Ranger Ihnen weitere Informationen über den Park geben.

Sie haben den Tag zur Verfügung, um das Park zu erkunden. Sie besuchen die Sonam Choling Dratshang oder die Sonam Choling Klosterschule im Dorf Panbang. Am Abend können Sie hier möglicherweise einen schönen Sonnenuntergang genießen.

Am Morgen haben Sie die Möglichkeit, mit Ihrem Guide am Panbang Fluss Fliegenfischen zu gehen (Kosten € 10,- pro Person). Optional ist es auch möglich, auf demselben Fluss zu raften (Kosten pro Boot € 60,-).

Heute reisen Sie in etwa 5 bis 6 Stunden zur Grenze nach Indien bei Gelephu. Die Gesamtdistanz beträgt etwa 200 km. In Gelephu ist die Grenzüberfahrt zwischen Indien und Bhutan erst seit kurzer Zeit auch für Touristen geöffnet. Hier können Sie die Winterresidenz für Mönche, das Nyimalung Tratsang, besuchen. In der Umgebung befindet sich auch eine heiße Quelle.

Ihr indischer Fahrer bringt Sie heute nach Gauwahati, von wo aus Sie nach Delhi oder an einen anderen Ort in Indien reisen können, um Ihre Reise fortzusetzen und nach Hause zu fliegen.