Kirgisien Rau

Heute beginnt Ihre abenteuerliche Reise durch dieses gebirgige Land.

Eines der wenigen historisch interessanten Gebäude in Kirgistan ist der Burana-Turm. Dies ist das einzige, was von der Hauptstadt der Karakhaniden aus dem 11. Jahrhundert, Balasagun, übrig geblieben ist. Hier wurde 1015 der Dichter Yusup Balasagun geboren, der mit seinem langen epischen Gedicht Kutadgy Bilig (das Wissen, das Glück bringt) bekannt wurde. Die Stadt wurde nicht, wie so oft, von den Mongolen zerstört, sondern in Gobalik (gute Stadt) umbenannt. Seit dem 15. Jahrhundert ist diese Stadt jedoch in Vergessenheit geraten. Der Turm liegt zehn Kilometer südlich der Stadt Tokmak und wurde 1974 vollständig renoviert. Rund um den Turm befindet sich eine Sammlung von Steinskulpturen, die von Gräbern aus Kirgisien und Kasachstan hierhergebracht wurden. Die Statuen stammen aus dem 6. bis 10. Jahrhundert. Anschließend fahren Sie weiter ins Chon Kemin Tal, ein Nationalpark, der 1997 gegründet wurde. Das Chon Kemin Tal ist ein schön grünes Tal und ein einzigartiges Naturreservat. Der Chon Kemin Fluss hat eine Länge von 116 Kilometern und fließt durch verschiedene Schluchten, Täler und 7 Seen. Das Tal ist mit grünen Wiesen, Hügeln und Nadelwäldern bedeckt, und Sie haben einen Blick auf die Gletscher, die die umliegenden Berge bedecken. Das Tal selbst liegt auf einer Höhe von 1400-2800 Metern, während die umliegenden Berggipfel, die mit ewigem Schnee bedeckt sind, bis zu 4700 Meter hoch sind. In der Umgebung gibt es verschiedene Wandermöglichkeiten. Südlich des Ashu Guesthouse befindet sich ein schöner Wanderweg von ca. 6 Kilometern und 271 Metern Höhenunterschied.

Sie fahren weiter entlang der Nordseite des Issyk Kul Sees. Dies ist einer der größten alpinen Seen der Welt, mit einigen schönen Stränden und umgeben von den weißen Gipfeln des Tian Shan Gebirges. Eine der bekanntesten Badeorte ist Cholpon Ata. Hier können Sie auch zu einem Ort mit Felsen gelangen, die voller Felszeichnungen sind, die von den Skythen zwischen dem 5. und 1. Jahrhundert v. Chr. angefertigt wurden. Die Zeichnungen zeigen hauptsächlich Jagdszenen.

Es ist schön, durch die Grigorievka-Schlucht zu fahren, wo Sie einem Fluss folgen und immer höher zu den Alpenwiesen gelangen. Im Sommer sind hier viele Nomaden mit ihren Herden anzutreffen. Über eine andere Route gelangen Sie dann wieder zum Issyk Kul See.

Anschließend reisen Sie weiter, und am Ende des Sees biegen Sie in Richtung Kasachstan ab. Im Grenzgebiet (Achtung; Genehmigungen notwendig!) übernachten Sie in einem komfortablen Jurtenlager im wunderschönen Karkara Tal. Hier können Sie sich etwas die Beine vertreten. 

Dieses Tal dient auch als Basis für Wanderungen und Hubschrauberflüge zu den Bergreisen des Tian Shan (Kan Tengri / Piek Pobeda und der Inylcheck Gletscher).

Am Morgen wachen Sie auf und sehen, wie die Herdler ihre Herden nach oben treiben. Anschließend fahren Sie über eine schöne Route nach Jyrgylan, was etwa zwei Stunden dauert. Dieses Tal, an dem früher eine Kohlemine war, ist ein Paradies für Wanderer. Von Ihrem Jurtenlager aus gelangen Sie direkt in die Berge und können selbst entscheiden, wie lange Sie wandern möchten.

Sie reisen weiter nach Karakol. 1869 wurde hier von den Russen eine Festung erbaut, die 1888 zu Ehren des berühmten Geografen, Zoologen, Botanikers und Entdeckers Przhevalsky (1839-88) den Namen Przhevalsk erhielt. Nach zahlreichen Expeditionen in Ostturkestan, Tibet, Mongolei und Sibirien starb er 1888 hier an Typhus. Bei uns ist er vor allem durch die nach ihm benannten Przhevalsky-Pferde bekannt. Etwas außerhalb der Stadt befinden sich der Przhevalsky-Park und ein Museum, die ihm gewidmet sind.

Eine halbe Stunde später erreichen Sie Dzety Oguz. In einer Schlucht stehen sieben markante rote Felsen. Der Überlieferung nach waren das einst sieben Stiere, die von den Göttern in Stein verwandelt wurden, damit sie die umherziehenden Nomaden nicht mehr belästigen konnten. Hinter einem Sanatorium liegt ein wunderschönes Tal, das Blumen Tal, wo man stundenlang wandern kann. Im Sommer stehen hier viele Jurten, und zahlreiche Nomaden leben dort. Die Umgebung eignet sich hervorragend für eine schöne Wanderung. Mit etwas Glück können von den Nomaden, die hier im Sommer wohnen, Pferde gemietet werden.

Über die Südküste des Issyk Kul Sees fahren Sie nach Kochkor. Der erste Stopp ist der Skazka Canyon, ein wunderschönes geologisches Naturphänomen mit von Salzkrystallen geprägten Felsen. Bei dem richtigen Licht wandern Sie durch die 'Regenbogenberge', mit dem blauen Wasser des Issyk Kul Sees im Hintergrund und den weißen Gipfeln des Tian Shan Gebirges.

Hier gibt es auch einen Strand, falls Sie einen erfrischenden Sprung ins Wasser wagen möchten.

Anschließend fahren Sie weiter nach Bokonbaevo, dem Zentrum des Ökotourismus, das stark auf den Erhalt der Natur ausgerichtet ist. Die Stadt liegt auf 1800 m über dem Meeresspiegel und ist sehr geeignet für Wanderungen zu den Terskey Ala Too oder den nahegelegenen Thermalquellen und Wasserfällen.

In der Umgebung leben verschiedene 'Eagle Hunters', ein traditioneller, doch aussterbender Beruf in Kirgisien. Diese Männer ziehen mit ihren Königseiern aus, um auf Kleintiere zu jagen. Es ist ein spektakulärer Anblick, diese trainierten Vögel durch die Luft fliegen zu sehen und sich plötzlich auf ihre Beute zu stürzen. Es ist möglich, eine solcher Jagdvorführung mit den Adlern zusätzlich zu buchen. 
 
Dann verlassen Sie den Issyk Kul See und übernachten im Dorf Kochkor. Hier finden Sie einen einladenden Basar.

Eine schöne Route durch eine trostlose Berglandschaft bringt Sie zu Tash Rabat. Einmal angekommen, können Sie die Kara Koyun Schlucht und die Karawanserei besuchen, für die Tash Rabat bekannt ist. Tash Rabat ist ein sorgfältig restauriertes Steingebäude, das einst eine Herberge an der Seidenstraße war. Es ist unbekannt, wann genau die Karawanserei erbaut wurde, aber es gibt archäologische Beweise, die darauf hindeuten, dass dieser Ort im 10. Jahrhundert bewohnt war. Bei schönem Wetter eignet sich das Tal auch für eine wunderbare Wanderung. Eventuell können auch Pferde gemietet werden.

Sie fahren in das Grenzgebiet zu China (Genehmigungen erforderlich) durch eine atemberaubende Landschaft, wo Sie überall Herden von Pferden und Schafen sehen (nicht umsonst nennen die Kirgisen dies selbst 'Fleischland'). Zudem sind Sie inzwischen so hoch, dass Sie auch Yaks sehen werden. Schließlich erreichen Sie das wunderschöne Kok Kiya Tal.

Am Morgen wandern Sie zum glitzernden Bergsee Kel Suu (etwa sechs Stunden hin und zurück / Sie können auch Pferde mieten). Bitte beachten Sie, dass der See erst ab Mitte Juni Wasser führt. Doch was für eine fantastische Wanderung.

Am Nachmittag erfolgt dann die Rückreise durch die endlosen Bergpanoramen, bis Sie in Naryn ankommen, einem kleinen Städtchen, das nach den vergangenen Tagen wie eine Metropole erscheint.

Sie fahren zum hochgelegenen Son Kul See. Eine schöne Route führt über den Moldo Ashu Pass. Während Sie sich serpentinenartig höher bewegen, erwartet Sie oben auf dem Pass ein phänomenaler Ausblick. Anschließend steigen Sie zum Son Kul See hinab.

Der Son Kul See ist das zweitgrößte Gewässer des Landes und auch ein beliebter Ort für Nomaden, um ihre Jurten aufzuschlagen. Hier finden Sie viele Herden von Schafen, Ziegen, Pferden und Yaks. Der große, fischreiche See eignet sich jedoch nicht zum Schwimmen, da er schwer zugänglich ist und die Umgebung recht sumpfig ist. Son Kul ist ein idealer Ort, um das Leben der Nomaden zu beobachten, zu wandern oder an einer Stelle ein Pferd zu mieten.

Oder versuchen Sie, eines der vielen Bergmurmeltier zu fotografieren. Sie sind überall präsent, und man hört ständig ihr Pfeifen, das als Warnsignal dient. Sie sind jedoch rasend schnell und verschwinden sofort im Boden.

Ein freier Tag am wunderschönen Son Kul See. Genießen Sie die schöne Natur mit dem See, den grünen Wiesen und den verschneiten Berggipfeln. Machen Sie einen Spaziergang entlang der Jurten, wo Sie sicherlich eingeladen werden, einen Blick hineinzuw werfen. Dabei werden Sie nicht umhin kommen, eine Tasse 'Kumis' mitzutrinken. Diese fermentierte Pferdemilch ist das Nationalgetränk des Landes.

Einige Jurten sind wahre Freiluftmuseen, bedeckt mit prachtvollen Filzteppichen. Was als Schutz gegen die Kälte begann, hat sich zu einer dekorativen Kunstform der Nomaden entwickelt. Jede kirgisische Mutter muss in der Lage sein, einen Teppich selbst herzustellen. Diese Teppiche, das einfachere Alay Kiyiz und das aufwendigere Shyrdak, werden oft im Sommer in der Dzailoo (Alpenwiese) hergestellt. Zuerst muss Filz hergestellt werden, der auch für die Jurten und den Alkalpak, das traditionelle weiße Kopfbedeckung der Kirgisen, verwendet wird. Filz wird hergestellt, indem Wolle zu kleinen Fäden geschlagen wird, diese in dicken Lagen ausgelegt, aufgerollt, in heißes Wasser getaucht und wieder hin und her gerollt wird, bis er verfilzt ist. Anschließend wird der Filz gefärbt, und es werden verschiedene Muster nebeneinander gelegt, die dann zusammengedrückt und hin und her gerollt werden, bis ein Teppich entsteht. Diese Teppiche weisen charakteristische Motive wie die steilen Hörner von wilden Bergschafen und Steinböcken auf. Ein Teppich wird normalerweise von mehreren Frauen gemeinsam hergestellt, während die Frau, die den Teppich macht, für Essen und Trinken sorgt.

Eine schöne abenteuerliche Route ist es, rund um den See zu fahren. Überprüfen Sie vorher jedoch, ob dies möglich ist, da die Nordseite einige schwierige Abschnitte hat, die nicht immer passierbar sind.

Es ist Zeit, sich von den Bergen zu verabschieden, aber zuerst wartet eine beeindruckende Route. Es empfiehlt sich, über den Terskey Topo Pass hinunterzufahren, wo Sie eine endlose Serpentinenstraße mit Haarnadelkurven erwartet. Einmal unten angekommen, können Sie zu einem Wasserfall wandern, bevor Sie einen weiteren Pass überqueren, um wieder auf die 'Hauptstraße' Bishkek - Naryn zu gelangen.

Am Nachmittag sind Sie wieder in der kirgisischen Hauptstadt, wo Sie hoffentlich auf ein gelungenes Abenteuer zurückblicken können.

Heute fahren Sie wieder nach Hause.