Kham (Ost-Tibet) Überlandreise

Im Laufe des Tages kommen Sie in Chengdu an, wo Sie vom Flughafen abgeholt und zu Ihrem Hotel in der Stadt gebracht werden. Chengdu ist die Hauptstadt von Sichuan, der bevölkerungsreichsten Provinz Chinas. Die enorme Bevölkerung verdankt Sichuan hauptsächlich der Fruchtbarkeit des Bodens; dies ist die Reiskammer des Landes. Wo die Stadt früher von vielen Teehäusern dominiert wurde, ist sie heute eine moderne Metropole mit glänzenden Einkaufszentren und zahlreichen Wolkenkratzern. Glücklicherweise sind auch noch alte Gassen mit Teehäusern zu finden, insbesondere entlang des Jian Jiang Flusses. In Chengdu gibt es verschiedene interessante Tempel zu besuchen. Ganz in der Nähe der Stadt liegt das berühmte Panda-Forschungszentrum. Die Riesenpandas leben in den Bambuswäldern der Provinz Sichuan. In diesem Rehabilitationszentrum können Sie diese einzigartigen Tiere kennenlernen. Darüber hinaus ist die Stadt auch bekannt für die scharfe Sichuan-Küche, eine der vier Hauptküchen der chinesischen Gastronomie.

Sie verlassen die geschäftige Hauptstadt von Sichuan. Zunächst fahren Sie über belebte chinesische Straßen, um nach einigen Stunden in eine immer grünere Umgebung zu gelangen. Ab jetzt geht es nur noch bergauf. Sie reisen nach Bifengxia (nahe Ya'an), der Heimat der Riesenpandas (neben Wolong). Hier können Sie das Pandazentrum besuchen, wo Sie eine Art Zoo mit Riesenpandas finden. In der Umgebung sind verschiedene Wanderwege angelegt, auf denen Sie einen Eindruck vom Lebensraum der Pandas erhalten können. Anschließend reisen Sie weiter nach Luding, wo Sie übernachten.

Von Luding aus reisen Sie weiter entlang eines Flusses in Richtung Danba. Sie befinden sich dann im Gebiet der Gyarong-Tibeter. Diese Tibeter leben in charakteristischen Steinhäusern, bewacht von imposanten Wachtürmen. Eines der schönsten Dörfer ist Suopo, wo Sie Dutzende von Wachtürmen am Fuß des heiligen Berges Muerdo Shan finden. Sie übernachten stimmungsvoll in einem traditionellen, einfachen tibetischen Gyarong-Gästehaus im Dorf Jiaju (nahe Danba), das von National Geographic als das schönste Dorf Chinas ausgezeichnet wurde. Am Abend wird Ihnen ein traditionelles Gyarong-Essen serviert.

Sie reisen in wenigen Stunden nach Tagong (3900 Meter). Tagong verfügt über weitläufige Graslandschaften, grüne Weiden und ist von Bergen mit schneeweißen Gipfeln umgeben – kurz gesagt, ein wahrer Augenschmaus. Wenn Sie einen Hügel vom Dorf aus erklimmen, haben Sie einen Ausblick auf den majestätischen Minyak Ganggar (in Chinesisch Gongashan), der mit seinen 7556 Metern als der höchste Berg in Osttibet gilt. Hier finden Sie auch das Tagong-Kloster, eine Mischung aus chinesischem und tibetischem Baustil. Übernachten werden Sie in einem einfachen Gästehaus in der Nähe des Klosters. Etwas außerhalb des Dorfes, mitten in den Grasländern, wurde eine zweite Tempel errichtet. Der Bau dieses imposanten Tempels wurde durch Spenden der lokalen Bevölkerung ermöglicht.

Ein Ruhetag, um die schöne Umgebung, in der dieses Kloster liegt, zu genießen. Die umliegenden Graslandschaften laden zu langen Wanderungen ein. Selbstverständlich können Sie auch das Kloster erkunden. Setzen Sie sich ruhig in eine Ecke und erleben Sie eine Gebetszeremonie.

Sie reisen weiter nach Litang. Die Berge, mit hier und dort einem Dorf, einem Kloster und Nomadenzelten, gehen allmählich in eine endlos ausgedehnte Hochebene über, umgeben von schneebedeckten Gipfeln. Wenn alles gut geht, werden Sie unterwegs vielen Nomaden begegnen. Litang liegt in 4000 Metern Höhe und ist eine der höchsten Städte Chinas.

Ein Tag, um die Stadt und die Umgebung zu erkunden.

Und weiter fahren Sie, die Landschaft wird immer beeindruckender, die Straßen zunehmend schlechter. Dies ist ein Abenteuer über schlechte Wege, lange Tage, bis wir schließlich in eine mehr bewohnte Region gelangen. Um die Reise zu unterbrechen, halten Sie in Daocheng. Dies ist das Tor zum Yading-Naturpark.

Heute besuchen Sie den Yading-Naturpark, etwa drei Stunden Fahrt von Daocheng entfernt. Im Dorf Yading gibt es einige einfache Gästehäuser. Sie befinden sich dann bereits auf 4000 Metern Höhe und sind von hohen Bergen umgeben. Dies ist ein wunderschönes alpines Gebiet mit einigen tibetischen Klöstern. Im Naturschutzgebiet befinden sich drei heilige tibetische Berge, darunter der Chenrezig mit 6032 Metern.

Noch ein ganzer Tag, um den Park zu besuchen. Es gibt viele Wandermöglichkeiten im Park. Gehen Sie beispielsweise zu den Luorong-Grasländern; Sie können dorthin wandern, aber auch mit den Elektroautos des Naturparks fahren und von dort weiterwandern. Nicht weit entfernt befinden sich einige schöne Bergseen. Sie stehen dann am Fuß des sechstausend Meter hohen Chenrezig-Berges.

Ein letzter Tag im Park. NB: Es ist auch möglich, 2- oder 3-tägige Wanderungen zu machen und unterwegs in Lodges zu schlafen oder zu campen. Sie sollten dies jedoch im Voraus planen.

Ein Reisetag, um Ihren Weg in Richtung Yunnan fortzusetzen. Die Reise wird in Xiacheng unterbrochen.

Sie fahren zur großen Überlandstraße in Richtung Lhasa, der Yunnan-Tibet-Straße. Der Weg wird hier langsam wieder besser. Sie fahren auf der alten Teestraße nach Lhasa. Langsam steigen Sie immer höher. Teilweise folgen Sie dem Yangtze, der manchmal kurvenreich durch die raue Berglandschaft fließt. Sie passieren den Baima-Schneeberg und erreichen einen Pass auf 4390 Metern. Bei klarem Wetter haben Sie einen herrlichen Blick auf die Himalaya-Berge. Anschließend beginnt die Abfahrt, und nach etwa sechs Stunden Fahrt erreichen Sie Deqin.

Sie reisen zu einigen Aussichtspunkten, an denen Stupas aufgestellt sind. Von hier aus blicken Sie auf die vielen Gipfel der Meili-Schneeberge, bei Tibetern besser bekannt als Kawa Karpo. Dieser wunderschöne Berg ist einer der heiligsten Berge für die Tibeter, und jährlich kommen viele Pilger, um die Kora zu laufen. Diese Kora dauert 12 Tage, das werden wir allerdings nicht machen. Stattdessen unternehmen wir eine Wanderung zum Minyong-Gletscher am Fuße von Kawa Karpo. Sie steigen ab und kommen über tibetische Dörfer mit verschiedenen Weinbergen in die Schlucht des Mekong-Flusses. Anschließend machen Sie eine anstrengende Wanderung von 2–3 Stunden zum Fuß des Gletschers. Es ist ein steiler Anstieg, aber für jeden mit durchschnittlicher Fitness gut machbar. Auf Wunsch können Sie Pferde mieten, um nach oben zu gelangen. Am Gletscher befindet sich ein kleines Klösterchen. Von hier aus können Sie in einer halben Stunde noch weiter aufsteigen (steiler Anstieg!) für einen schönen Ausblick auf den Gletscher. Anschließend steigen Sie ab und können noch das Feilai Si-Kloster besuchen (der traditionelle Beginn der Kora).

Über denselben Weg kehren Sie zurück. Doch das Wetter und die Landschaft ändern sich ständig, sodass es ganz und gar nicht langweilig ist, diese herrliche Bergstraße noch einmal zu befahren. Unterwegs haben Sie die Möglichkeit, das Dondrupling-Kloster zu besuchen. Dies ist eines der wichtigsten tibetischen Klöster in dieser Region. Im Laufe des Nachmittags erreichen Sie Zhongdian, das heute Shangrila genannt wird.

Zhongdian liegt auf 3200 Metern und kann als das Tor zum tibetischen Kulturgebiet gesehen werden. Im Tibetischen heißt die Stadt Gyalthang. Zhongdian ist besonders bekannt für das wunderschöne Ganden Sumtseling-Kloster, das sich außerhalb der Stadt befindet. Im Kloster leben noch viele tibetische Mönche, die das Kloster verwalten. Die alte Stadt brannte im Januar 2014 vollständig nieder, ein tragisches Ereignis, durch das ein wichtiges tibetisches Erbe verschwunden ist.

Heute steht eine wunderschöne Reise auf dem Programm. Mit verschiedenen Stopps fahren Sie nach Lijiang. Ein erstes Naturphänomen sind die weißen Kalksteinterrassen bei Baishuitai, ein prachtvoller Anblick und auch ein Heiligtum für die Naxi-Bevölkerung. Dies ist heilige Erde gemäß der Dongba-Religion (dem schamanistischen Glauben der Naxi). Unterwegs passieren Sie einige Naxi- und Yi-Dörfer. Anschließend fahren Sie zum Fuß des Haba-Schneebergs, einem der bekannten Berge in dieser Region, der bei Wanderern und Bergsteigern beliebt ist. Schließlich fahren Sie zur Schlucht des springenden Tigers. Durch ein herrliches Berggebiet mit Gipfeln von 5000 Metern hat der Yangtze hier eine tiefe Schlucht gegraben, durch die das Wasser tosend strömt. Ein absolutes Naturspektakel. Sie fahren quer durch die Schlucht und halten mehrmals an, um die Aussicht zu genießen. Nach einem langen Tag erreichen Sie dann Lijiang, eine Welt voller Unterschiede.

Lijiang liegt auf 2400 Metern Höhe am Fuße des Himalaya. Dies ist die Landschaft, wo tausend Jahre alte Gletscher allmählich in ein subtropisches Tal übergehen und das Habitat der Naxi, eines besonderen ethnischen Volkes, bilden. Bei den Naxi wird die Blutlinie von Frau zu Frau weitergegeben, und nach der Heirats zieht der Mann in die Familie der Frau ein. Eine solche matriarchale Gesellschaft kommt nur noch selten auf der Welt vor, und obwohl diese Tradition auch in Lijiang langsam verschwindet, steht in einem traditionellen Naxi-Haushalt die Frau noch immer an der Spitze. Viele ältere Menschen tragen nach wie vor die charakteristische Tracht, mit blauen Kopftüchern, Schafslederjacken und Westen, die mit bunten Stickereien von Bienen, Schmetterlingen und Symbolen der Fleißigkeit verziert sind. Mit großen Korbtragen auf dem Rücken schlendern die Frauen durch die malerischen Gassen mit Kopfsteinpflaster und plaudern dabei gemütlich. Das alte Zentrum von Lijiang stammt noch aus der Zeit der Song-Dynastie (1127 - 1271) und zeichnet sich durch eine einzigartige Architektur mit Holzhäusern aus. Es atmet noch die Atmosphäre vergangener Jahrhunderte, aber dafür müssen Sie sich von den Menschenmengen und den vielen (chinesischen) Touristen entfernen und die versteckten Gassen aufsuchen. Schlendern Sie einfach umher und lassen Sie sich überraschen von dem, was und wem Sie unterwegs begegnen! Früh am Morgen können Sie den lokalen Markt besuchen, auf dem viele Naxi-Frauen ihr Obst und Gemüse verkaufen. Interessierte können ein Fahrrad mieten und das Tal rund um Lijiang erkunden. Abends werden im alten Stadtzentrum Musikabende von einem älteren Orchester organisiert, das originale Naxi-Musik aus der fernen Vergangenheit spielt. Wer interessiert ist, kann an einer Vorstellung teilnehmen.