Dass in vielen asiatischen Ländern eine Vorliebe für Tee besteht, war mir bekannt, aber dass Theeblätter auch gegessen werden können, war mir nicht bekannt. Dennoch sind die Birmaner ganz verrückt nach einem sogenannten Theesalat, der häufig als Snack oder als Beilage zur Mahlzeit serviert wird. Meine erste Erfahrung mit dem Verzehr von fermentierten Theeblättern war in einem kleinen Teehaus in Yangon. Ich war auf der Suche nach einem leckeren Frühstück, und in Myanmar ist es ganz üblich, gemeinsam auswärts zu frühstücken. Dabei gibt es keine einfache Butterbrotschnitte, sondern vielfältige Mohinga (ein Fischnudelgericht), fettige, aber sehr leckere Samosas, vollständige Currys und für Liebhaber einen Theesalat, der das Ganze abrundet. Vielleicht etwas schwer für unseren Magen, aber auf Reisen gilt für mich das Motto do it as the locals do!. Als leidenschaftlicher Teetrinker fand ich, dass ich diese (für mich) verrückte Kombination unbedingt ausprobieren sollte. Und so saß ich um 8 Uhr morgens an einem niedrigen Tisch in einem stark frequentierten und offensichtlich beliebten Teehaus, nippten an einer Tasse frisch gebrühtem, bitterem grünem Tee und naschte von einem dazu passenden, sehr erfrischenden, fermentierten Theeblättersalat.
Ein traditioneller Theesalat finden Sie auf den meisten Speisekarten traditioneller Teehäuser oder burmesischer Restaurants. Theesalat wird oft als Snack oder als Beilage zur Mahlzeit gegessen und kann sowohl zum Frühstück, Mittagessen als auch Abendessen serviert werden. Obwohl die fermentierten Theeblätter selbst recht bitter sind, verschwindet dieser herbe Geschmack in Kombination mit all den Zugaben fast vollständig. Ein Theesalat besteht in der Regel aus frischem Salat, Theeblättern, Knoblauch, frischen Tomaten, manchmal Avocado, einem Zitronenstück, Sesamkörnern und natürlich Erdnüssen! All diese Zutaten zusammen mit den bitteren Theeblättern machen das Ganze zu einem erfrischenden Snack und Gericht. Obwohl die meisten Birmaner ihn separat essen, genieße ich ihn gerne in Kombination mit meinem Curry. Das macht die Mahlzeit für mein Empfinden etwas leichter – und gesünder durch all das Gemüse, das dem Theesalat hinzugefügt werden kann. Selbstverständlich hat jedes Restaurant seine eigene Version und manchmal werden auch Gurken, Garnelen, Bohnen und Karottenraspeln hinzugefügt.
Fermentierter Tee wird auch Laphet genannt. Sobald die Theeblätter gepflückt werden, werden sie sofort gedämpft, zerdrückt und dann gerollt. Am nächsten Tag werden die Theeblätter sortiert (nicht maschinell, sondern von Hand!). Die hochwertigen Blätter werden herausgefiltert und die übrigen Blätter auf dem lokalen Markt verkauft. Die Theeblätter werden in große Säcke gepackt, damit sie eigenständig fermentieren können. Dieser gesamte Prozess dauert mindestens 4 Monate und kann manchmal bis zu 2 Jahre in Anspruch nehmen!
Sarah in Myanmar, Februar 2017
Rezept für Theesalat
Selbstverständlich können Sie auch diese sehr beliebte Laphet zu Hause zubereiten, allerdings erfordert dies viel Zeit und Präzision. Für qualitativ hochwertigen Tee (getrocknete Theeblätter) empfehlen wir Ihnen, online bei spezialisierten Teeläden nachzusehen.
Zutaten für den Fermentationsprozess:
1 Tasse grüne Theeblätter
1 Tasse Grünkohl (oder Wirsing)
eine halbe Tasse Koriander
eine halbe Tasse Frühlingszwiebel, fein geschnitten
2 Knoblauchzehen
frischer Ingwer
2 grüne Chilischoten (ohne Kerne. Wenn Sie es nicht scharf mögen, können Sie dies auch weglassen)
Limettensaft
Salz
Zuerst die getrockneten Theeblätter gründlich abspülen. Legen Sie sie anschließend in eine große Schüssel und gießen Sie 4 Tassen heißes Wasser darüber. Gut umrühren und die Blätter etwa 10 Minuten einweichen lassen. Gießen Sie alles in ein Sieb und drücken Sie die Theeblätter gut aus, sodass das meiste Wasser aus den Blättern zieht. Entfernen Sie eventuelle Zweige oder harte Stücke. Spülen Sie die Blätter anschließend in lauwarmem Wasser ab und kneten Sie sie noch etwas sanft. Anschließend nochmals abtropfen lassen: Wiederholen Sie diesen Vorgang zweimal. Legen Sie sie dann in kaltes Wasser. Lassen Sie die Blätter mindestens 1 Stunde lang ziehen (oder auch über Nacht). Je länger die Theeblätter eingeweicht werden, desto weniger bitter und scharf werden sie sein.
Nachdem die Blätter lange genug eingeweicht sind, lassen Sie sie gut abtropfen und drücken Sie sie gut aus. Entsorgen Sie alle harten Teile. Schneiden Sie die Blätter fein und mischen Sie sie dann mit dem fein gehackten (Grünkohl), Koriander, Frühlingszwiebeln, Ingwer, Knoblauch, Limettensaft, einer Prise Salz und eventuell Chilischoten. Geben Sie alle Zutaten in eine gut verschließbare Schüssel oder Tüte, die keine Luft mehr enthalten darf. Stellen Sie dies dann für 2 bis 3 Tage an einen dunklen, kühlen Ort, damit es fermentieren kann.
Zutaten für das Dressing und den Salat
1 Kopf Eisbergsalat
frische Tomaten
1 Knoblauchzehe
2 Esslöffel Sesamkörner (leicht angeröstet)
3 Esslöffel Erdnüsse (grob gehackt, mehr ist natürlich auch möglich!)
3 Esslöffel Sojabohnen
3 Esslöffel geröstete Kürbiskerne
3 Esslöffel geröstete Sonnenblumenkerne
Erdnussöl
Knoblauchöl (dieses bereiten Sie selbst zu, siehe Rezept weiter unten)
1 Teelöffel Fischsauce
frischer Limettensaft
Salz
Optional:
Avocado, Kartoffeln, Garnelen, Gurke, Karottenraspel
Erhitzen Sie eine trockene Pfanne bei mittlerer Hitze und rösten Sie die Sesamkörner kurz an. Rühren Sie dabei gut um, damit sie nicht anbrennen. Stellen Sie sie danach beiseite und lassen Sie sie gut abkühlen. Dasselbe machen Sie mit den Kürbiskernen und Sonnenblumenkernen.
Erwärmen Sie das Erdnussöl in der Pfanne und rösten Sie darin den Knoblauch leicht an. Sobald der Knoblauch goldbraun ist, nehmen Sie ihn heraus (lassen Sie ihn gut abtropfen). Gießen Sie das Knoblauchöl in eine Schüssel und fügen Sie die Fischsauce und den Limettensaft hinzu und rühren Sie gut um. Fügen Sie nach Geschmack eine Prise Salz hinzu und rühren Sie erneut. Geben Sie die Zutaten nach Belieben hinzu. Anschließend nehmen Sie die fermentierten Theeblätter aus der Schüssel und legen Sie sie in die Mitte einer großen Schüssel. Fügen Sie anschließend die Sesamkörner, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Salat, Tomaten, Sojabohnen, Erdnüsse, den angerösteten Knoblauch und alle anderen Gemüsesorten hinzu. Gießen Sie das Dressing (nach Geschmack) über den Salat und genießen Sie!
Die Website von Dimsum Reisen verwendet Cookies. Diese Cookies unterscheiden wir in die Kategorien funktionale, analytische, Werbe- und Social-Media-Cookies.