Reiseblog für Feinschmecker in Thailand

Zur Mittagszeit setzte ich mich an einen kleinen Tisch in einem typischen thailändischen Restaurant am Strand, so eines, das man erkennt an den leuchtenden Neon-Schildern, Plastikstühlen und Gerichten auf der Speisekarte. Das klingt vielleicht nicht sehr einladend, aber ich hatte inzwischen gelernt, dass das Aussehen eines Restaurants in Südostasien nichts über die Qualität des Essens aussagt, die (im Allgemeinen) in Thailand sehr hoch ist! Nach einer kurzen Einschätzung der Speisekarte entschied ich mich für ein Gericht, das ich noch nie zuvor gegessen hatte, aber eine Curry mit Kartoffeln und Hühnchen hörte sich vielversprechend an. Relativ schnell kam die Kellnerin mit zwei riesigen Schüsseln zu mir. War das alles für mich? Und ja, beide Schalen wurden vor mir auf den Tisch gestellt. Guten Appetit! Meine Schüssel war bis fast zum Rand gefüllt mit zarten Hähnchenschenkeln, weich gekochten Kartoffeln, großen Zwiebelstücken, Erdnüssen, knallorangefarbenen Karotten und Zucchinistücken. Das Ganze war in eine gewürzige Paste und cremige Kokosmilch gemischt. Nein, in Thailand sind sie ganz sicher nicht geizig, wenn es um Essen geht! Schon vom köstlichen Duft der Gewürze lief mir das Wasser im Mund zusammen. Die andere Schüssel war gefüllt mit heißem, weißem Reis, aus dem der Dampf aufstieg.

Dieses Massaman-Curry stammt offiziell aus dem Süden Thailands, wo der größte Teil der Bevölkerung muslimisch ist. Es weist daher einige arabische Einflüsse auf, zum Beispiel durch die Verwendung von Zimt, Muskatnuss und Kreuzkümmel – Gewürze, die in der thailändischen Küche nicht oft verwendet werden. Ich suchte nach einer „zivilisierten“ Art, dieses Curry zu essen, kam aber schnell zu dem Schluss, dass es diese nicht wirklich gibt. Auch ein zusätzliches Tellerchen, um mein Curry aufzutragen, fehlte selbstverständlich, aber zum Glück sind die Tischmanieren nicht so streng in Thailand. Daher entschied ich mich, meinen Reis in die Schüssel mit Curry zu schöpfen und dies als eine Art Suppe zu essen, so sah ich es schließlich auch bei den Thailändern auf der Terrasse! Das Curry schmeckte überraschend lecker und war kaum mit anderen, typischen thailändischen Currys zu vergleichen, die ich zuvor gegessen hatte. Verschiedene Geschmäcker rollten über meine Zunge: die Süße des Zimts, die Schärfe der roten Chili, die Frische von Zitronengras und all das in einer Sauce aus cremiger Kokosmilch. Sicherlich eines der überraschendsten und köstlichsten Currys, die ich in Thailand gegessen habe!

- Sarah in Thailand

Gerade auf Reise gewesen und dieses Massaman-Curry nicht probiert? Seien Sie unbesorgt, denn es ist ganz einfach, es selbst zuzubereiten! Im Folgenden finden Sie ein Rezept, bei dem Sie auch die Massaman-Currypaste selbst herstellen, aber Sie können diese auch fertig in einem asiatischen Laden oder in einem großen Supermarkt kaufen. Das Curry wird grundsätzlich mit Hühnchen zubereitet, aber natürlich können Sie dieses auch durch Lamm oder Rindfleisch ersetzen. Servieren Sie dieses schmackhafte Curry mit weißem Reis.

Für die Currypaste benötigen Sie:
4 Zehen Knoblauch
1 große Zwiebel
Stück frischer Ingwer
1 Stängel Zitronengras
100 ml Wasser
1/4 Teelöffel Chiliflocken (oder eine rote Chili, je nach Geschmack)
eine halbe Tasse Hühnerbrühe
1 Esslöffel brauner (oder Palm-) Zucker
3 Lorbeerblätter
2 Teelöffel Fischsauce
eine halbe Teelöffel weißer Pfeffer
1 Teelöffel Tamarindenpaste      (oft in einem Asia-Laden oder großen Supermärkten erhältlich)
1 Teelöffel Shrimp-Paste        (auch häufig in einem Asia-Laden oder großen Supermarkt zu finden)
1 Teelöffel brauner Zucker
1 Teelöffel Kurkuma
1 Teelöffel Kreuzkümmel
1 Teelöffel Koriandersamen
3 Kardamomkapseln
eine große Handvoll ungesalzene Cashewkerne (sofern gewünscht!)

Pressen Sie den Knoblauch, schneiden Sie die Zwiebel und den Ingwer in kleine Stücke.
Schneiden Sie dann das Ende des Zitronengrasstängels ab und entfernen Sie die äußere Schicht – diese ist oft nicht so schmackhaft. Zudem verwenden Sie nur das untere Ende des Zitronengrasstängels, also werfen Sie es nicht weg! Schneiden Sie es fein. Erhitzen Sie nun den Wok auf hoher Stufe und gießen Sie das Erdnussöl hinein. Fügen Sie den Knoblauch, die Zwiebel, die Chiliflocken, den Knoblauch und den Ingwer hinzu. Nach etwa zwei Minuten geben Sie die Hühnerbrühe, das Zitronengras, das Lorbeerblatt, die Cashewkerne, den Koriander, die Kreuzkümmelsamen, den weißen Pfeffer, die Kardamom, die Tamarinde, die Garnelenpaste, die Fischsauce und den Zucker hinzu. Rühren Sie nach jeder Zugabe gut um und lassen Sie es leicht köcheln.

In der Zwischenzeit schneiden Sie das Hähnchen in kleine Stücke und fügen Sie es zur Gewürzmischung hinzu. Gießen Sie auch langsam die Kokosmilch, die Kartoffeln und die Karotten hinzu und bringen Sie das Ganze zum Kochen. Reduzieren Sie die Hitze und lassen Sie es etwa 40 Minuten sanft köcheln. Rühren Sie gelegentlich gut um, bis das Hähnchen, die Kartoffeln und die Karotten gar sind. Schneiden Sie die Tomate und fügen Sie diese zusammen mit dem roten Pfeffer am Ende hinzu. Wenn das Curry gut gewürzt ist, nehmen Sie es vom Herd. Servieren Sie es anschließend mit weißem Reis. Guten Appetit!

Tipp: Wenn Sie eine dünnere Sauce mögen, lassen Sie den Deckel auf dem Topf. Wenn Sie eine dickere Sauce bevorzugen, entfernen Sie den Deckel vom Topf. Finden Sie das Curry noch etwas zu langweilig? Fügen Sie dann etwas zusätzliche Fischsauce hinzu. Und wenn Sie scharfes Essen mögen, können Sie dem Gericht immer eine zusätzliche Peper hinzufügen.