Indien Arunachal Pradesh Reise

Sie kommen in Dibrugarh an, das am Ufer des Brahmaputra in Assam liegt. Hier gibt es einen Flughafen mit täglichen Flügen unter anderem aus Delhi, Kolkata und Guwahati. Daher ist dies eine gute Ausgangsbasis, um eine Rundreise durch Arunachal Pradesh zu beginnen. Vielleicht reisen Sie auch aus einem der anderen Bundesstaaten der 'Seven Sisters' im Nordosten Indiens an.  Dibrugarh selbst ist eine kleine Provinzstadt, die zwischen den Teeplantagen liegt. Sie hat einen kleinen bunten Markt. Sie können auch einen Spaziergang zu den Ufern des Brahmaputra machen.

Sie fahren in Richtung Osten von Arunachal Pradesh in die Stadt Tezu; etwa 5 Stunden Fahrt von Dibrugarh. Tezu ist das Gebiet der Mishmi-Stämme und eine der am weitesten entwickelten Städte der Provinz. Die Traditionen des Mishmi-Stammes reichen bis in die Zeit des Mahabharata zurück. Der wichtigste Mishmi-Gott ist Ringtajabmalu, und jährlich im Februar wird das Tamladu Puja Festival gefeiert. Hier befindet sich auch der heilige Parshuram Kund, der ein Pilgerort für Hindu-Pilger aus Indien und den Nachbarländern ist, um hier ein heiliges Bad zu nehmen und die Sünden von Millionen von Geburten abzuwaschen. Die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte sind Senf, Ingwer und Orangen. Auf dem Weg nach Tezu besuchen Sie das Theravada-Buddhistische Kloster und den lokalen Markt des Khampti-Stammes. Über 80.000 Khamti leben im Dreiländereck von Myanmar, Indien und China. Der Name Khamti bedeutet 'ein Land voller Gold' (kham bedeutet 'Gold' und ti bedeutet 'Ort'). Etwa 8000 Khamti leben in Indien in Arunachal Pradesh und Assam. Die Khamti sind eine der wenigen tai-sprachigen Gruppen, die innerhalb der Grenzen Indiens leben. Ihre Sprache ist verwandt mit Shan, doch nach Jahrhunderten geografischer Trennung hat Khamti eigene Merkmale entwickelt. Sie haben ihre eigene Schrift, die Lik-Tai genannt wird, die jener Schrift ähnelt, die die Mon im Süden von Myanmar verwenden.

Heute sind Sie den ganzen Tag unterwegs, um verschiedene Stammesdörfer rund um Tezu zu entdecken. Sie besuchen die Dörfer Wakro, Medo, Tafragam und Loaling auf dem Gebiet der Mishmis. Die Mishmis gehören zu den mongoloiden Stämmen tibeto-burmanischer Herkunft. Sie sprechen ihren eigenen Dialekt, der zwischen den verschiedenen Gruppen variiert. Innerhalb der Mishmis gibt es drei große Gruppen: die 'Idus', die 'Tarons' und die 'Kamans'. Dieser Stamm hat eine reiche Kultur und legt großen Wert auf Feste, Zeremonien und die Natur.

Sie fahren in etwa 2 Stunden nach Roing. Unterwegs halten Sie in Konru, wo Sie den lokalen Markt besuchen.  
 
Roing liegt in einer wunderschönen Umgebung, umgeben von schneebedeckten Bergen, tiefen Schluchten, turbulenten Flüssen, unzähligen Wasserfällen, malerischen Seen und gastfreundlichen Bewohnern. In der Stadt befindet sich die alte Bhishmaknagar-Festung und ein lebendiger Markt.

Ein ganzer Tag, um die wunderschöne Umgebung von Roing zu entdecken und verschiedene Dörfer zu besuchen. Heute besichtigen Sie die Stammesdörfer Partum, Bowling und Jia Padam. Diese Dörfer sind das Gebiet der 'Idus', einer der Gruppen innerhalb des Mishmi-Stammes.

Sie fahren zur Brahmaputra und setzen mit einer Fähre über den Fluss. Diese Fährüberfahrt kann einige Stunden dauern. Danach setzen Sie Ihre Reise durch eine wunderschöne Landschaft nach Pasighat fort. Pasighat liegt auf 155 Metern Höhe am Fuß des Himalaya und ist von üppigen Wäldern, schneebedeckten Berggipfeln und Wasserfällen umgeben. Der wunderschöne 'Siong-Fluss' fließt durch die Stadt und mehrere Hängebrücken verbinden beide Flussufer.

In der Umgebung von Pasighat besuchen Sie einige Mishmi-Dörfer. Dies sind wunderschöne Dörfer mit großen Bambushäusern. Die älteren Männer tragen oft noch traditionelle Kopfbedeckungen mit Federn, die zu Zeiten von Kriegen verwendet wurden. Für die Jagd haben sie kleinere Kopfbedeckungen. In den Dörfern sehen Sie häufig Frauen, die an Webstühlen arbeiten. Auf dem kleinen Markt von Pasighat finden Sie allerlei unbekannte Gemüse- und Obstsorten, aber auch den Naga-Pfeffer, den schärfsten Pfeffer der Welt!

Es ist etwa 5 bis 6 Stunden Fahrt entlang des Siang-Flusses in Richtung Along. Sie fahren durch eine wunderschöne, dschungelähnliche Landschaft mit üppiger Vegetation, während im Hintergrund das Summen des Urwalds zu hören ist. Dominierend ist das Gezwitscher der Leelalee, ein großes Insekt, das nur einige Monate lebt und einen ohrenbetäubenden Lärm macht. Vielleicht begegnen Sie einigen Elefanten, die hier häufig in der Forstwirtschaft eingesetzt werden, obwohl auch wilde Elefanten nicht selten sind. Zudem werden Sie viele prächtige Schmetterlingsarten in allen Farben, Formen und Größen sehen. Vielleicht treffen Sie auch auf den Mithun, den halb-wilden Wasserbüffel, der hier weit verbreitet ist. Unterwegs besuchen Sie einige Dörfer, hauptsächlich der Adi-Stämme, die diese Region bevölkern. Der Adi-Stamm ist in viele Untergruppen unterteilt, darunter die Adi Minyong, Adi Galo und Adi Padam. Sie sind bekannt für ihre halb-religiösen Tänze, wobei der Ponung-Tanz der wichtigste ist. Die Adi Galo sind für ihre wunderschön gewobenen traditionellen Kleidungsstücke bekannt. In der Umgebung der Stadt Along finden Sie einige schöne Adi Galo-Dörfer. Ohne Zweifel werden Sie eingeladen, lokalen Reiswein oder Reisbier zu probieren.

Sie unternehmen eine abenteuerliche Wanderung über eine traditionelle Hängebrücke über den Siang-Fluss. Mit dem Auto fahren Sie ins Dorf Baku, etwa 4 Kilometer von Along entfernt. Hier überqueren Sie die Hängebrücke und steigen auf der anderen Seite etwa 300 Meter hinauf. Anschließend wandern Sie weiter auf flachem Terrain nach Paya, das 8 Kilometer von Along entfernt liegt. Dort wartet das Auto erneut, um Sie zurück nach Along zu bringen. Abenteuerlustige können auch selbst zurück nach Along wandern.

Eine wunderschöne Fahrt von etwa 7 Stunden über eine relativ gut asphaltierte Straße führt Sie nach Daporijo. Unterwegs können Sie einige Dörfer besuchen, hauptsächlich der Adi. In dieser Region leben viele Stämme, die zu den Adi gehören, welche wiederum in viele Untergruppen unterteilt sind, wie Adi Minyong, Adi Galo, Adi Padam usw. Sie sind bekannt für ihre halb-religiösen Tänze, wobei der Ponung-Tanz der wichtigste ist. Die Adi Galo sind für ihre wunderschön gewobenen traditionellen Kleidungsstücke bekannt. Am Nachmittag können Sie das Dorf Bararupak, ein Adi Galo Dorf, besuchen. Unterwegs gibt es ein Mittagessen in Bame. Ohne Zweifel werden Sie eingeladen, lokalen Reiswein oder Reisbier zu probieren. Daporijo selbst ist eine kleine Stadt mit einem Markt, der hauptsächlich von den Adi Galo und Hill Miri besucht wird.

Den ganzen Tag können Sie die Umgebung von Daporijo erkunden, wo sich verschiedene Dörfer der Tagin befinden. Sie können Dörfer wie Taliha, Sippi und Menga besuchen. Sie lernen die Tagin-Priester kennen und erfahren mehr über ihre Rituale. Die Stämme hier glauben, dass die Sonne und der Mond die höchsten Gottheiten sind. Sie besuchen auch das Dorf Sippi, 13 Kilometer von Daporijo entfernt. Anschließend fahren Sie in Richtung Menga, wo Sie einen alten Hindu-Tempel in einem Felsen besuchen und eine lange Hängebrücke überqueren können. Im Dorf Taliha gibt es ein Mittagessen, und am Nachmittag kehren Sie nach Daporijo zurück, wo Sie noch etwas über den Markt schlendern können.

Es ist etwa 6 Stunden Fahrt nach Ziro über eine relativ gute Straße durch eine grüne tropische Landschaft. Unterwegs haben Sie die Möglichkeit, einige Dörfer zu besuchen. Je nach Ihren eigenen Interessen können Sie entweder einen kurzen Besuch in mehreren Dörfern oder einen etwas längeren Besuch in 1 oder 2 Dörfern machen. Manchmal müssen alte Bambusbrücken überquert werden, um die Dörfer zu erreichen. Zum Beispiel können Sie am Morgen das Hill Miri-Dorf Murimugli besuchen, das etwa 5 Kilometer nach Raga liegt. Die Frauen der Hill Miri tragen große, runde Ohrringe.

Heute erkunden Sie die Umgebung von Ziro, wo sich verschiedene Dörfer der Apatani befinden. Ziro liegt auf etwa 1500 Metern, umgeben von Bergen, die etwa 2500 Meter hoch sind. Die Kultur der Apatani unterscheidet sich deutlich von den anderen Stämmen in Arunachal Pradesh. Die Apatani glauben, dass sie direkte Nachfahren von Abotani, dem ersten Menschen, sind. Es gibt etwa 15.000 Apatani. Sie haben ein strenges Sozialsystem, das sie vor feindlichen Stämmen wie den benachbarten Nishi und Hill Miri schützen sollte. Am Morgen besuchen Sie das Dorf Hong, von wo aus wir in etwa einer Stunde durch die Reisfelder und Bambuswälder zum Dorf Hari wandern und anschließend zum Dorf Bula. Am Nachmittag haben Sie die Möglichkeit, die Dörfer Hija und Duta zu besuchen sowie eventuell den lokalen Markt von Hapoli, das kleine, aber interessante Museum und das Staatsemborium, einen Laden, in dem Sie schöne Apatani-Souvenirs kaufen können. Während Sie durch die Straßen von Hong, Hija, Bula, Hari oder Duta gehen, sehen Sie Reihen von Häusern mit Terrassen. Sie werden als Gast empfangen und haben die Gelegenheit, die Bewohner besser kennenzulernen. Besonders die Gesichtstattoos und die großen Nasenstecker der Frauen werden Ihnen sofort auffallen. Dies kommt nur noch bei der älteren Generation vor und ist somit eine Tradition, die langsam aussterben wird.

Sie verlassen Ziro und somit auch den Bundesstaat Arunachal Pradesh. Sie reisen nach Assam und setzen über den Brahmaputra mit einer lokalen Fähre auf die Flussinsel Majuli über. Diese Insel inmitten des Brahmaputra ist die größte ihrer Art. Früher hatte diese Insel eine Fläche von 1250 km², doch im Jahr 2001 wurde die Fläche durch Erosion auf 422 km² verringert. Krishna, der beliebte Hindu-Gott, soll hier mit seinen Freunden gespielt haben. Majuli ist seit dem 16. Jahrhundert die kulturelle Hauptstadt der assamesischen Zivilisation. Auf der Insel finden Sie 22 Satras, bedeutende hinduistische Klöster und Zentren für assamesische Kunst. Diese Satras sind Klöster der neo-Vaishnavismus-Bewegung, der wichtigsten hinduistischen Strömung in Assam. 

Majuli ist ein faszinierender Ort, und heute haben Sie den ganzen Tag Zeit, um diese Insel zu genießen. Gemeinsam mit Ihrem Guide machen Sie sich auf den Weg, um das Insel per Fahrrad zu erkunden. Sie besuchen die verschiedenen Klöster (es gibt 22 Satras auf der Insel) und radeln durch Reisfelder und entlang von Ufern, wo Sie die örtlichen Fischer bei ihrer Arbeit sehen können. Die Satras haben ihre jahrhundertealten Traditionen und kulturellen Erben bewahrt, und hier erhalten Sie einen guten Eindruck von der Geschichte und Kultur Assams. 

Im Chamaguri Satra können Sie die jahrhundertealte Kunst des Maskenmachens kennenlernen, die für die 'Onkiya Bhaona'-Theateraufführungen verwendet wird, bei denen Geschichten über Siege, Tugenden und Laster erzählt werden. Im Dorf Salmora steht die Töpferkunst im Mittelpunkt, bei der die Töpfer nicht die Töpferscheibe, sondern ihre Finger und Handflächen verwenden, um den Ton zu formen. In Salmora wird das Töpferhandwerk von fast 300 Familien von Kunsthandwerkern betrieben.  Die Bauern in Majuli (meistens Mitglieder des Mishing-Stammes) sind bescheiden und praktizieren weiterhin primitive Anbaumethoden, wie das Pflügen des Landes mit Büffeln und das Pflanzen der Setzlinge von Hand. Die Bauern werden Sie höchstwahrscheinlich mit einem Lächeln begrüßen!  Sie können auch vom Ufer des Flusses aus den wunderschönen Sonnenaufgang oder die Sonnenuntergang genießen!

Am Morgen setzen Sie erneut mit der Fähre über den Brahmaputra in Richtung Jorhat. Von dort aus reisen Sie weiter durch die Teeplantagen nach Dibrugarh. Dibrugarh ist eine kleine Provinzstadt, die mitten in den Teeplantagen liegt. Die Stadt hat einen kleinen bunten Markt, und Sie können auch einen Ausflug zu den Ufern des Brahmaputra machen.

Sie werden zum Flughafen von Dibrugarh gebracht für Ihren Rückflug nach Hause oder für den Fortsetzung Ihrer Reise. Diese Reise lässt sich gut kombinieren oder verlängern mit einem Besuch in einem der anderen Bundesstaaten der 'Seven Sisters'.