Reisebericht Kurdistan

Morgens früh angekommen nach einem kurzen Flug in Kermanshah. Ich werde von zwei stolzen Kurden abgeholt, die mich in den nächsten Tagen durch den iranischen Teil Kurdistans führen werden. Während in den syrischen und irakischen Teilen Kurdistans derzeit heftig gekämpft wird, ist hier glücklicherweise alles ruhig. Die Männer sind erfreut und dankbar, dass ich hier bin, was ich an meinem ersten Tag hier häufiger erleben werde. Nach etwa zwei Stunden Fahrt erreichen wir das charakteristische Dorf Palangan, abgelegen in einem Tal, das an zwei Berghängen errichtet ist. Die Häuser scheinen übereinander gestapelt zu sein und wirken aus der Ferne wie ein Teil der Berge, insbesondere jetzt, wo die Landschaft so trocken und karg ist. In dieser Hinsicht würde ich eine Reise in diese Region im Frühjahr empfehlen, wenn die Täler grün sind. Aber auch jetzt gibt es genügend zu entdecken. Was heute auffällt, ist, dass jeder Mann, von jung bis alt, die Pofhosen trägt, die so kennzeichnend für die Kurden sind. Auch die Frauen tragen häufig farbenfrohe Pofhosen und geblümte Kopftücher, alles wesentlich bunten als die durchschnittlichen iranischen Frauen in ihren Tschadors (außer der hippen Jugend Teherans). In Palangan stehe ich eine Weile zwischen einer riesigen Herde von Ziegen und Schafen, die gemolken werden, ich sehe ein älteres Paar, das Getreide in einem Schweineblase stampft, um Öl daraus zu gewinnen, und ich genieße in einem schattigen Chaikhana am Fluss einen besonders leckeren Fischkebab.
Anschließend geht es durch die sanfte Landschaft (die mit ein wenig Fantasie an die Toskana erinnert) auf dem Weg nach Paveh. Unterwegs besuche ich noch ein riesiges Höhlensystem und am Ende des Nachmittags komme ich in der Stadt Paveh an, die nahe der irakischen Grenze liegt. Auch hier gibt es eine überwiegend kurdische Bevölkerung, aber viel mehr kann die Stadt nicht bieten. Es gibt kaum Restaurants, keine Sehenswürdigkeiten und ein passables Hotel. Dort werde ich jetzt schlafen.

Kurdische Bergdörfer

Früh aufgestanden für die Reise nach Howraman (oder Ouraman), tatsächlich eine Region im iranischen Kurdistan an der Grenze zum Irak. Das höchste Dorf ist Ouraman e Takht, mein Ziel für heute. Es ist ein wunderschöner Tag mit herrlichen Ausblicken. Es gibt zwei Routen nach Ouraman, eine alte und eine neue. Zunächst fahre ich ein Stück über die alte, eine schlechte Straße durch eine raue Berglandschaft. Allerdings ist auch diese Landschaft im Wandel. Denn es wird ein enormer Staudamm gebaut, der das Gesicht der Region erheblich verändert. So werden einige Dörfer (teilweise) überflutet, andere Dörfer von Wasser abgeschnitten durch verlegte Flussbetten, und einst wunderschöne Wasserfälle sind verschwunden. Und es sieht nicht so aus, als würde Kurdistan finanziell von diesem Damm profitieren. Ich fahre ein Stück weiter bis hinter das Dorf Hajij und kehre dann zur neuen Straße zurück. Eine schöne Straße, die der Grenze zum Irak folgt und stetig mit beeindruckenden Ausblicken hochsteigt bis weit ins irakische Kurdistan. Auch hier ist alles vollkommen ruhig, nichts deutet darauf hin, dass man sich Sorgen macht, dass die Kämpfe hunderte Kilometer weiter mit dem IS in diese Richtung überschwappen könnten. Ich fahre ins Tal von Howraman e Takht, ein wunderschönes Tal und ein malerisches kurdisches Dorf. Am Rande des Dorfes befindet sich ein uralter spiritueller Ort, an dem jedes Jahr Feierlichkeiten stattfinden, die nichts mit dem Islam zu tun haben. Viele Bänder in Bäumen, was man auch bei anderen Religionen oft sieht. Ich schlendere ein wenig durch das Dorf, werde überall von freundlichen Kurden begrüßt und besuche die Moschee und den Basar.
Dann fahre ich langsam aus den Bergen nach Marivan. Hier gibt es ein köstliches Mittagessen, frischer Fisch aus dem See, für den Marivan berühmt ist. Auf der anderen Seite des Sees liegt erneut die Grenze. Auf dem Weg nach Sanandaj statte ich noch der Moschee von Negel einen Besuch ab, wo sich eines der ältesten Koranexemplare der Welt befindet. Gegen Abend blicke ich von dem Abidar-Berg über Sanandaj, die Hauptstadt Kurdistans.

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