Obwohl die Türkei eines der beliebtesten Reiseziele für Deutsche ist, ist der Osten der Türkei für viele eine unbekannte Destination. Und dabei sind gerade dort die schönsten Landschaften zu finden, kombiniert mit Überresten aus den vielen Reichen und Völkern, die hier gelebt haben: den Seldschuken, Osmanen, Armeniern, Georgiern, Persern, Kurden, Griechen und Römern. Höchste Zeit, selbst einmal auf Erkundung zu gehen.
Wir kamen mit dem Dogu Express in Kars an, gelegen im äußersten Osten der Türkei.
Die Fotos dieser Reise können Sie hier ansehen.
Wir übernachten in einem alten russischen Krankenhaus am Rande von Kars. Ein schönes, stimmungsvolles, klassisches Hotel, das an die Zeit erinnert, als Kars eine russische Stadt war.
Am Morgen gehen wir in die Stadt und sind sofort im alten Zentrum. Es ist eine kleine Stadt, die gut zu Fuß erkundet werden kann. An mehreren Hamams vorbei gelangen wir zum restaurierten Zentrum am Fuße der imposanten Burg. Diverse Moscheen, aber auch eine beeindruckende armenische Kirche (ein großer Teil der Osttürkei gehörte einst zum Armenischen Reich). In den lebhaften Straßen finden sich viele alte russische Gebäude im Baltischen Stil mit Pastellfarben. Wir genießen ein gutes türkisches Mahl und machen uns dann auf den Weg nach Ani.
Etwa eine Stunde Fahrt von Kars entfernt liegt Ani, an der (geschlossenen) Grenze zu Armenien. Von weitem sehen wir bereits den imposanten Mt. Aragats (den höchsten Berg Armeniens). Nach einer Stunde Fahrt durch leere Ebenen erreichen wir das UNESCO-Weltkulturerbe Ani, die alte Hauptstadt des Armenischen Reiches. Es ist beeindruckender als erwartet, eine enorm große Stätte, wo man deutlich sehen kann, welche große Stadt dies einst zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert war. Rund um die Stadt viele Höhlen und auf der anderen Seite des Flusses weht bereits die armenische Flagge. Die Beziehung zwischen Armenien und der Türkei ist äußerst angespannt, die Grenzen sind daher hermetisch geschlossen.
In Ani selbst besuchen wir die Überreste armenischer Kirchen, seldschukischer Paläste, Moscheen sowie alte Badehäuser und Wohnhäuser.
Wir sind die einzigen Besucher an dieser imposanten Stätte, die eigentlich ein absolutes Muss für jeden ist, der die Türkei besuchen möchte.
Auf dem Weg zurück nach Kars durch die großen Weiten begegnen wir einem Wolf, was nur verdeutlichen kann, wie verlassen es hier ist.
Wahrscheinlich das ikonischste Foto, das Sie bei Reisen durch Osttürkei antreffen werden, ist das des Ishak-Pascha-Palastes in Dogubeyazit. Kein Wunder, dass dies unser nächster Halt ist. Entlang der Grenze zu Armenien fahren wir durch eine wunderschöne Landschaft nach Dogubeyazit, dem Grenzort zu Iran. 1995 war ich ebenfalls hier, in einer staubigen Gasse mit einigen schummrigen Hotels und Geschäften. Jetzt ist es schon eine richtige Stadt. Die Stadt liegt am Fuße des Mt. Ararat, und die Umgebung ist sowieso prachtvoll und lädt zu längeren Wanderungen ein. Über der Stadt erhebt sich der Ishak-Pascha-Palast, herrlich gelegen mit den schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund.
Über die imposanten Wasserfälle von Muradiye und eine schöne Fahrt durch die Berge erreichen wir den Vansee. Eines der drei heiligen Seen aus dem historischen Armenischen Reich (neben dem Sevan in Armenien und Urumiye im Iran). Wir besuchen die Burg mit herrlichen Ausblicken auf den See und die umliegenden Berge. Die Stadt Van selbst ist eine auffallend große Stadt.
Weiter geht es nach Akhdamar, das per Fähre (20 Minuten Fahrzeit) erreichbar ist und die bekannteste Sehenswürdigkeit in der Umgebung darstellt. Auf dieser kleinen Insel befindet sich eine der schönsten armenischen Kirchen. Wunderschöne Reliefs an der Außenseite und Fresken im Inneren.
Am Ende des Sees, bei Tatvan, steigen wir hinauf zum dreitausend Meter hohen Vulkankrater des Nemrut Dag. Plötzlich befinden wir uns wieder in einer ganz anderen Landschaft. Über verschneite Wege steigen wir höher und höher, bis wir im Krater sind. Hier gibt es mehrere Seen (blau und grün), und auch hier kann wunderbar gewandert werden.
Wir steigen wieder ab und essen zu Mittag in Bitlis, von dem ich nie gehört habe, es steht in keinem Reiseführer, aber was für eine schöne Stadt. Mehr Teehäuser als Gehwegplatten, überall werden wir freundlich empfangen, alte Moscheen, Hamams und eine Burg, sowie ein hervorragendes Restaurant mit Lammspießen, die in einem tiefen Tandoori-Ofen geröstet werden.
Bereit, um weiterzugehen in den türkischen Teil von Kurdistan, oder in den kurdischen Teil der Türkei, wenn Sie so möchten.
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