Nach einem ausgedehnten Spaziergang auf einem Abschnitt des Basho Trails in Nordhonshu komme ich in einem kleinen Dorf an, wo ich bei einer lokalen Familie in einem kleinen Minshuku übernachte. Nach meiner Ankunft checke ich ein und die freundliche Gastgeberin weist mich auf mein Zimmer. Es ist ein einfacher Raum mit Tatami-Matten, einem niedrigen Tisch und einem großen Fenster mit Blick auf die umliegenden Berge. Es fühlte sich an, als hätte ich einen Schritt zurück in die Zeit gemacht.
Mit Hilfe von Google Translate erklärte sie mir, dass es in der Unterkunft ein Onsen-Bad gibt, wo ich mich wunderbar entspannen kann.
Die Geschichte der Onsen beginnt vor Tausenden von Jahren, als vulkanische Aktivitäten die natürlichen Gewässer mit Mineralien und Wärme anreichten. Die Quellen wurden nicht nur als Zufluchtsort vor der Kälte betrachtet, sondern auch als Ort der Heilung. Man glaubte, dass das Wasser magische Kräfte hatte, um schmerzende Muskeln zu lindern und sogar bei der Heilung von Hautkrankheiten zu helfen. Im Laufe der Jahrhunderte haben die Onsen eine zentrale Rolle im japanischen Leben gespielt. Kaiser besuchten sie, um ihre Gesundheit zu verbessern, während Samurai hier ihre Wunden nach schweren Schlachten versorgten. Selbst heute, in einer Welt voller Technologie und Schnelligkeit, bleiben Onsen ein Symbol für Ruhe und Besinnung.
Nach einer kurzen Erklärung über das Onsen-Ritual – denn ja, es gibt Regeln! – erhielt ich einen Yukata und einen Korb mit einem Handtuch. Die Gastgeberin wies mir den Weg zur Onsen und wünschte mir einen entspannten Abend. Das Badhaus war still, als ich eintrat. Das einzige Geräusch war das sanfte Plätschern von Wasser, das aus einem Holzrohr floss. Der Raum war erfüllt von Dampf, und das Glas der Fenster war beschlagen.
Ich begann in der Waschzone, wie es die Tradition vorschreibt. Hier spült man nicht nur den Staub der Reise ab, sondern symbolisch auch seine Sorgen. Während ich mich abspülte, bemerkte ich, wie die Wärme des Wassers begann, all meine Muskeln zu entspannen. Nachdem ich mich gründlich gewaschen hatte, trat ich vorsichtig in das Bad. Das Wasser war glühend heiß, aber nach ein paar Sekunden fühlte es sich an, als würde sich mein Körper daran gewöhnen.
Ich schloss meine Augen und lauschte der Stille, nur unterbrochen durch das sanfte Sprudeln des Wassers. Der Duft von Holz und Schwefel erfüllte meine Sinne. Ich fühlte mich vollkommen entspannt, als ob das Wasser nicht nur meinen Körper, sondern auch meinen Geist reinigte. Als ich schließlich wieder in meinem Zimmer war, fühlte ich mich wie neu geboren. Meine Haut prickelte, mein Körper fühlte sich leichter an, und mein Kopf war leer von Sorgen.
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